Durch die Koordinierung des Gegenangriffs der 3. US-Armee mit der 1. US-Armee in Richtung Houffalize versuchte General Patton, die vorrückenden deutschen Eliteeinheiten einzukesseln, um große Teile der sich zurückziehenden Heeresgruppe West zu vernichten. Der Zeitplan für diesen entscheidenden Erfolg war jedoch äußerst knapp bemessen.
Nach der Einnahme von Bigonville konnte die 4. US-Panzerdivision (4th Armored Division) das panzerfreundliche Gelände des Plateaus in Richtung Bastogne optimal nutzen und die eingekesselte Stadt bereits am 26. Dezember 1944 erreichen.
Die tiefen Täler und vereisten, engen Straßen der Luxemburger Ardennen stellten jedoch die beiden US-Infanteriedivisionen (ID), die östlich des Korridors angriffen, vor große operative Herausforderungen.
Die 26. US-Infanteriedivision erhielt den Auftrag, den strategisch wichtigen Straßenknotenpunkt Ettelbrück–Wiltz–Bastogne bei Schumanns Eck zu erreichen, um sich mit den von Bastogne aus vorrückenden US-Truppen zu vereinen. Dadurch konnten die deutschen Eliteeinheiten im „Kessel von Harlingen“ eingeschlossen und vernichtet werden. General Patton gewann so den dringend benötigten Aufmarschraum für weitere US-Divisionen beim Vorstoß nach Houffalize.
Bei Eschdorf stieß die US-Speerspitze jedoch auf Einheiten der Führer-Grenadier-Brigade (FGB). Erst nach heftigen Gefechten gelang es den Amerikanern am 26. Dezember bei Lutzhausen, den Übergang über die Sauer zu erzwingen.
In der Zwischenzeit hatte die 9. Volksgrenadierdivision (VGD) die geschwächte FGB abgelöst und zahlreiche Feldbunker in den Quarzitfelsen errichtet, die zusammen den befestigten „Berlé-Riegel“ bildeten.
Begünstigt durch den strengen, schneereichen Winter verwandelte sich die Front am Schumanns Eck in einen erbarmungslosen Stellungskrieg, der Wochen andauerte und Tausende von Opfern auf beiden Seiten forderte.
Erst nach dem 8. Januar 1945, als die erschöpften US-Einheiten durch die neu aufgestellte 90. US-Infanteriedivision abgelöst wurden, gelang es, den „Berlé-Riegel“ geschickt zu umgehen und die Doncols-Kreuzung zu erreichen.
Am 12. Januar konnte schließlich der „Kessel von Harlingen“ bei Bras durch die Vereinigung mit der 35. US-Infanteriedivision aufgelöst werden.
Als sich am 16. Januar 1945 schließlich die beiden US-Armeen in Houffalize trafen, hatten sich die deutschen Eliteeinheiten bereits nach Deutschland zurückgezogen und einer vollständigen Vernichtung entzogen.
Die verlusträchtigen Kämpfe am Schumanns Eck hatten die Schlacht um Bastogne um mehrere Wochen verlängert – und beide Orte untrennbar miteinander verbunden.