#Biographie - Luxemburg

Luxemburgische Batteriebrigade Piron

Mehr als hundert Luxemburger meldeten sich freiwillig für die 1. belgische Infanteriebrigade "Brigade Piron". Die meisten von ihnen bildeten die "Luxemburger Batterie", eine Artillerieeinheit (Truppe C), die aus vier 25-Pfünder-Geschützen bestand, die nach den luxemburgischen Prinzessinnen benannt waren. Die Brigade Piron hatte in der Schlacht in der Normandie gekämpft und war an der Befreiung Belgiens und der Niederlande beteiligt.

Als Reaktion auf die Einführung des Zwangsarbeitsdienstes durch die Nationalsozialisten im Jahr 1941 beschlossen die ersten jungen Luxemburger, ihr Land zu verlassen und sich den britischen Streitkräften im Kampf gegen Hitler anzuschließen. Viele wurden jedoch auf ihrem Weg durch Frankreich verhaftet und meldeten sich daraufhin freiwillig zur französischen Fremdenlegion.

Ab der zweiten Hälfte des Jahres 1942, nach der Einführung der Wehrpflicht in der deutschen Armee, nahm die Zahl der Flüchtenden weiter zu. Deserteure und Kriegsgefangene suchten den Anschluss an die alliierten Streitkräfte, um aktiv am Kampf um die Befreiung Europas teilzunehmen.

Nach der Landung der Alliierten in Nordafrika erlaubte die französische Regierung jungen Luxemburgern, sich der ersten belgischen Infanteriebrigade anzuschließen. Dort bildeten sie innerhalb der Artillerieeinheit die „Luxembourg Battery“ (Truppe C).
Bis Juni 1944 waren 98 Luxemburger in dieser Einheit integriert, im September 1944 kamen weitere 46 Freiwillige hinzu, die Teil der 3. Infanteriekompanie wurden.

Am 7. August 1944 betrat die 1. belgische Infanteriebrigade unter dem Kommando von Oberstleutnant J. B. Piron den Boden der Normandie. Die sogenannte „Brigade Piron“ nahm an den Kämpfen in der Normandie teil und befreite Trouville, Deauville und Honfleur. Zwischen dem 31. August und 1. September 1944 überquerte sie die Seine und rückte nach Brüssel vor, das am 4. September befreit wurde.
Von dort aus drang die Brigade weiter nach Norden vor und befreite die Stadt Thorn in den Niederlanden. Im Jahr 1945 beteiligte sie sich an der Besetzung des Ruhrgebiets im britischen Sektor.

Im Juni 1945 wurden die luxemburgischen Soldaten demobilisiert. Sie beendeten ihren Dienst mit einer Militärparade vor Tausenden von Landsleuten in Luxemburg-Stadt.
Während die Brigade Piron im Verlauf der Kämpfe 80 Gefallene zu beklagen hatte, verlor kein einziger Luxemburger sein Leben – ein Zeichen ihres außergewöhnlichen Mutes und Zusammenhalts.

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