#Erzählung - Niederlande

Schlacht an der Scheldemündung

Im August 1944 rückten die Alliierten von der Normandie mit solcher Geschwindigkeit nach Norden vor, dass große Versorgungsprobleme entstanden und der Nachschub Anfang September zum Erliegen kam. Daher benötigten die alliierten Streitkräfte dringend einen großen Hafen zur Versorgung ihrer Truppen – und die naheliegende Wahl fiel auf Antwerpen.

Am 4. September 1944 gelang es britischen Streitkräften, die Stadt Antwerpen mit ihrem unzerstörten Hafen einzunehmen – ein enormer Erfolg für die Alliierten, weil sich damit die Chance zur Lösung ihrer Nachschubprobleme bot. Seit dem Vorrücken aus der Normandie hatte sich die Front mit erstaunlicher Geschwindigkeit nach Norden verschoben, was große Probleme verursachte, da sämtliche Treibstoffe und Munition für die alliierten Streitkräfte von der Normandie aus herbeigeschafft werden mussten. Anfang September erwies es sich als schlichtweg unmöglich, genügend Nachschub an die Front zu transportieren und ein weiteres Vorrücken der alliierten Truppen zu gewährleisten.

Der britische Feldmarschall Montgomery schlug daher vor, im Rahmen der Operation Market Garden sämtliche Kriegsanstrengungen auf einen schmalen Abschnitt der Front zu konzentrieren. Das Ziel dieser Luft-Boden-Operation bestand darin, Brücken über wichtige niederländische Flüsse zu besetzen, um ein schnelles Vorrücken ins Deutsche Reich zu ermöglichen. Unglücklicherweise scheiterte die Operation, da die Rheinbrücke bei Arnheim in deutschen Händen verblieb.

Die Operation Market Garden hatte die Aufmerksamkeit vom Hafen der Stadt Antwerpen fortgelenkt – ein großes Problem, da Antwerpen zwar befreit, der Hafen aber nicht genutzt werden konnte, solange die deutschen Besatzungsmächte die Schelde (und damit den Hafenzugang) kontrollierten. Die deutschen Truppen waren sich der strategischen Bedeutung Antwerpens bewusst und hatten starke Befestigungsanlagen entlang des Flusses angelegt.

Diese Situation führte zu dem, was als Schlacht an der Scheldemündung bekannt ist. Dabei stand nicht nur die Nutzung des Hafens von Antwerpen auf dem Spiel, sondern im Grunde auch die Fähigkeit der alliierten Streitkräfte, in der letzten Kriegsphase effektiv kämpfen zu können.

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