In der Nacht vom 5. auf den 6. April 1945 kommt es zum Aufstand der georgischen Soldaten gegen ihre deutschen „Kameraden“. Sie nennen die Operation „Tag der Geburt“. Vielen Georgiern ist ein Deutscher des Bataillons zugewiesen worden – mit dem Auftrag, diesen umzubringen. In der besagten Nacht werden etwa 180 Deutsche n Soldaten ermordet. Sie werden im Schlaf mit Messern und Bajonetten getötet. Die Deutschen haben den Zeitpunkt des Aufstands mehr oder weniger selbst bestimmt. Ein Großteil des Bataillons soll in den Osten der Niederlande verlegt werden, um dort den Alliierten die Stirn zu bieten. Dieser Beschluss war für Kommandant Loladse der Grund, nicht mehr länger abzuwarten, das Heft in die Hand zu nehmen und den Versuch zu unternehmen, sich dafür zu rehabilitieren, dass er und seine Kameraden sich freiwillig dem deutschen Heer angeschlossen hatten.
Die Auflehnung der Georgier gegen die Deutschen hatte unterschiedliche Gründe. 1942 waren sie an der sowjetischen Ostfront in Kriegsgefangenschaft geraten und anschließend in polnischen Lagern interniert worden. Die Entbehrungen in dieser Zeit sind kaum in Worte zu fassen. Hunger, Erschöpfung, Verletzungen und Todesfälle gehörten zum Alltag. Um diesen unmenschlichen Zuständen zu entkommen, schlossen sich viele Georgier freiwillig den deutschen Truppen an. Ihre Rachegefühle behielten sie für sich.
Ein weiterer Grund für den Aufstand war die nahende Befreiung. Die Alliierten zogen von der Normandie aus Richtung Norden und das Ende des Krieges schien in Sicht. Um sich reinzuwaschen, zeigten die Georgier, auf wessen Seite sie wirklich standen.
Der Aufstand der Georgier forderte das Leben von 120 Einheimischen, mindestens 565 Georgiern und etwa 800 Deutschen Soldaten. Überdies gingen Dutzende Bauernhöfe auf Texel in Flammen auf. Obwohl die deutschen Besatzer am 5. Mai bedingungslos kapitulierten, dauerte der Krieg auf Texel noch bis zum 20. Mai. Der Georgische Aufstand wird daher auch als „Europas letztes Schlachtfeld“ bezeichnet.