Am Morgen des 4. November 1944 starteten zwölf Typhoon-Jagdbomber des No. 181 Squadron der Royal Air Force (RAF) vom Flughafen Eindhoven. Ihr Ziel: der nördliche Pavillon der königlichen Ställe von Schloss Het Loo. Die königlichen Ställe, ursprünglich in der Zeit von Königin Wilhelmina erbaut, umfassten das Kutschenhaus, mehrere Waschplätze sowie den linken und rechten Pavillon. Während der Besatzung hatte die Wehrmacht das Schloss in Gebrauch genommen. Zu diesem Zeitpunkt diente der nördliche Pavillon als Hauptquartier der Waffen-SS, der Eliteeinheit der deutschen Truppen. Über nachrichtendienstliche Informationen erfuhren die RAF-Piloten von der Existenz dieses Hauptquartiers und planten einen Überraschungsangriff, sorgfältig darauf abgestimmt, den Pavillon und damit die deutsche Kommandostruktur zu zerstören.
Der Angriff verlief präzise: Die Typhoons feuerten ihre Raketen ab und vernichteten das Ziel. Gleichzeitig führte das No. 247 Squadron der RAF Angriffe auf weitere Ziele in Apeldoorn durch, um die deutsche Flugabwehr abzulenken. Bei dem Angriff kamen mehrere niederländische SS-Mitglieder ums Leben, und ein Typhoon wurde abgeschossen. Der Pilot, David Wallace, kam dabei ums Leben. Nach der Befreiung ließ Königin Wilhelmina bewusst einige der vom Besatzer verursachten Schäden sichtbar — darunter Granatsplitterspuren und die Umrisse des zerstörten Pavillons — als Mahnmal an die Kriegsjahre. An den königlichen Ställen wurde eine Gedenktafel angebracht, und die unterschiedlichen Farbtöne des Mauerwerks markieren noch heute den Standort des ehemaligen Pavillons.
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