Pfarrer Suitbert Schmitz (1887 bis 1945) wurde in Aachen geboren, studierte Theologie in Aachen, Bonn, München und Köln und wurde 1914 zum Priester geweiht. Nach Stationen in Köln-Bickendorf, Köln-Ehrenfeld und Hetzerath wurde er 1933 Pfarrer an der St. Martinskirche in Oberkrüchten. In den Jahren des Naziregimes war er als ruhiger und mitfühlender Seelsorger bekannt. Er kümmerte sich auch um seine alte Mutter und seine schwer behinderte Schwester - ein Leben, das von stiller Hingabe und Pflichtbewusstsein geprägt war.
Am 1. März 1945, seinem Namenstag, wurde er gerufen, um einem sterbenden Gemeindemitglied in Niederkrüchten die letzte Ölung zu erteilen. Auf dem Rückweg wurde er vom Maschinengewehrfeuer der vorrückenden US-amerikanischen Truppen getroffen. Sein Bein wurde zerschmettert, und kurz darauf starb er am Straßenrand. Augenzeugen berichteten später, er habe noch im Moment seines Todes gebetet. Schmitz' Tod bewegte die örtliche Bevölkerung zutiefst. In seinem Nachruf hieß es: "Er ist für Oberkrüchten gestorben, fast so wie Christus für die Menschen gestorben ist. Der gute Hirte gibt sein Leben hin für seine Schafe."
Heute markiert ein schlichter Gedenkstein den Ort seines Todes auf der Landstraße zwischen Ober- und Niederkrüchten, und sein Grabstein - ein schlichtes Steinkreuz mit Metallkorpus - befindet sich auf dem denkmalgeschützten Friedhof am Schmutzersweg in Oberkrüchten. 2015 gedachten die Kirchengemeinde und die örtlichen Vereine mit einer Feierstunde an ihn, und ein Jahr später wurde der nahe gelegene Pfarrer-Suitbert-Schmitz-Weg nach ihm benannt. Bis heute ist die Hingabe von Pfarrer Schmitz ein Symbol des Glaubens, des Mutes und des Mitgefühls in einer Zeit der Zerstörung und Verzweiflung.