In der Zeit vor der Besetzung der Niederlande wurden im Herrenhaus des Landguts Beeckestijn niederländische Soldaten einquartiert. Dies markierte den Beginn des Verfalls des Herrenhauses — das einst elegante Haus erlitt durch die vorübergehende militärische Nutzung deutliche Schäden.
Die Entscheidung, Truppen im Herrenhaus zu stationieren, war nicht zufällig. Das Gut lag am Rijksweg von Haarlem nach IJmuiden und Amsterdam — ein sehr strategischer Punkt.
Der Rijksweg verlief später direkt durch die deutsche Verteidigungslinie mit Bunkern, Panzergraben und Minenfeldern. Dieser verwundbare Durchgang wurde durch eine so genannte Walzkorpersperre gesichert, die von Flammenwerfern und Goliath-Ladungsträgern (kleine ferngesteuerte Panzer mit Sprengladungen) geschützt wurde, die um sie herum vergraben waren. Eine Walzkorpersperre war ein defensiver Kontrollpunkt, der eine Straße mit zwei großen Betonblöcken vollständig abriegeln und die Verteidigungslinie versiegeln konnte.
Auf der Krommelandwiese südlich des Gutes wurden mehrere Bunker entlang des Panzergrabens errichtet. Einer dieser Bunker, ein Schartenstand des Typs 680, beherbergte eine 7,5-cm-Pak 40 - eine gewaltige Panzerabwehrkanone, die gegen alliierte Panzer und gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt wurde. Die Soldaten, die diesen südöstlichen Teil der Festung verteidigten, waren in Mannschaftsbunkern auf dem Gelände des Gutes untergebracht.
Bemerkenswert ist, dass das Herrenhaus selbst nicht abgerissen wurde. Stattdessen wurde es getarnt - Bäume wurden auf die Außenwände gemalt, damit es sich in die Landschaft einfügte. Es war jedoch schon lange nicht mehr bewohnbar. Alle verbliebenen Bunker des Anwesens wurden inzwischen verdeckt und sind nicht mehr sichtbar oder zugänglich.
Heute sind das Anwesen und sein Park einen Besuch wert. Das Herrenhaus beherbergt heute ein Museum, während die ehemaligen Stallungen und das Kutschenhaus als Café und Restaurant dienen - ein perfekter Zwischenstopp auf Ihrer Reise.