#Festung

Kunstbunker

In den Dünen bei Castricum befindet sich ein bemerkenswerter Ort aus der Kriegszeit. Im April 1940 baute die Stadt Amsterdam hier einen Bunker, um Kunstwerke aus Museen zu schützen. Unter anderem wurde hier während des Zweiten Weltkriegs Rembrandts Nachtwache gelagert.

Angesichts der drohenden Kriegsgefahr initiierte der Museumskurator Willem Sandberg 1939 den Bau eines Tresors in den Dünen, um wertvolle Kunstwerke zu sichern. Im dicht besiedelten Amsterdam waren die Kunstschätze besonders gefährdet.

Der Bunker wurde im April 1940 fertiggestellt und hatte 1,5 Meter dicke Wände. Er wurde von Institutionen wie dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem Frans Hals Museum und dem Rijksmuseum genutzt. Die Nachtwache wurde hier vorübergehend gelagert, bevor sie in ein größeres Gewölbe in den Dünen bei Heemskerk gebracht wurde.

Während der deutschen Besatzung wussten die Behörden von der Existenz dieser Kunstbunker, ließen ihren Inhalt jedoch unangetastet. Sandberg schrieb in seinen Memoiren: "Wahrscheinlich dachten sie, dass die Gemälde nirgendwo anders sicherer aufbewahrt werden könnten. Sie waren so siegesgewiss, dass sie annahmen, sie könnten die Schätze zu einem späteren Zeitpunkt abholen."

1942 wurde der Kunstbunker in Castricum geräumt, weil er im Bereich des für den Bau des Atlantikwalls vorgesehenen Gebiets lag. Die Kunstwerke wurden an andere Lagerorte gebracht, zum Beispiel in den Tresorraum auf dem Sint Pietersberg. Später wurde der Bunker als Fahrradabstellraum und eine Zeit lang als Wohnraum für Soldaten umfunktioniert.

Heute nutzt das Eye Filmmuseum den Bunker für die Lagerung empfindlicher Nitrofilme.

Oude Schulpweg 3, 1901 NV Castricum, Nederland

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