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Atlantikwall Museum Noordwijk - Ein unterirdisches Museum

In den Dünen bei Noordwijk erhebt sich ein Dach über dem Sand, und ein paar Meter weiter unten ist eine Tür in der Vegetation zu sehen, die Neugierde weckt. Dies sind die einzigen sichtbaren Elemente eines großen unterirdischen Bunkerkomplexes: das Atlantikwall Museum Noordwijk. Der Eingang führt durch einen Korridor zum so genannten Leitstand Typ S414, damals eine Feuerleitstelle mit 1.800 Kubikmetern Beton. Ein moderner Zementlaster müsste 180 Fahrten machen, um diese Menge anzuliefern.

Dieser riesige Bunker diente einst als Nervenzentrum der Marine Seeziel Batterie Noordwijk. Hier wurde das Kommando über diese Küstenbatterie ausgeübt, und für die Kanoniere, die die Artillerie bedienten, wurden Schussrichtung und Entfernung berechnet.

Der Bunker verfügte über Beobachtungsposten auf drei Ebenen für eine gute Sicht über das Meer. Auf der obersten Ebene befand sich während des Krieges eine seltene gläserne Beobachtungskuppel, die nach der Befreiung entfernt wurde. Im Jahr 2015 wurde an ihrer Stelle ein Stahldach installiert, das wegen des schwierigen Zugangs mit einem Chinook-Hubschrauber des Verteidigungsministeriums transportiert wurde.

Auf beiden Seiten des Feuerleitstandes befanden sich zwei Geschützbunker aus Beton, in denen jeweils Kanonen mit einem Kaliber von 15,5 cm untergebracht waren. Jeder Bunker enthielt Räume für die Munitionslagerung, und daneben wurden Unterkünfte für das Personal gebaut.

Außerdem umfasste die Batterie zwei separate große Munitionsbunker. Alle diese Bauten hatten zwei Meter dicke Dächer und Stahlbetonwände und waren durch ein unterirdisches Tunnelsystem miteinander verbunden. Der Hauptkorridor war mit einem Schmalspurgleis ausgestattet, auf dem von Hand geschobene Wagen Munition und andere Vorräte transportierten.

Neben dem zentralen Teil der Artilleriebatterie gab es auch gemauerte Lagerbunker, ein Küchengebäude und eine hölzerne Duschbaracke. Insgesamt wurden während des Krieges mehr als 80 Gebäude errichtet, um die 180 dort stationierten Soldaten unterzubringen. Am auffälligsten ist das Schwimmbad aus Beton, das speziell für das Personal der Küstenbatterie gebaut wurde, um sich zu erholen. In der Nähe gab es kein öffentliches Schwimmbad, und ab 1942 war der gesamte Strand zum Sperrgebiet erklärt worden. Die vielen Hindernisse und Minenfelder machten das Schwimmen unmöglich.

Nach dem Krieg wurde das Schwimmbad noch viele Jahre lang genutzt, und viele Einwohner von Noordwijk nahmen dort ihre ersten Schwimmstunden. Die Bunker wurden auch zu einem beliebten Spielplatz für die Kinder der Umgebung. In den 1970er Jahren wurden sie zugemauert und mit Sand bedeckt.

Seit der Eröffnung des Atlantikwall-Museums Noordwijk im Jahr 2004 werden jedes Jahr weitere Teile des Komplexes freigelegt, um sie der Öffentlichkeit zu zeigen. Das Tunnelsystem und die Bunker können unter der Führung eines Museumsführers besichtigt werden.

Öffnungszeiten:

  • Jan-Apr: 1. und 3. Sonntag 10:30-16:00 (Nordkorridor).

  • Mai-Aug: Fr 12:00-16:00 + So 10:00-16:30 (Südkorridor).

  • Sep-Dez: 1. und 3. Sonntag 10.30-16.00 Uhr (Nordkorridor).

Bitte informieren Sie sich auf der offiziellen Website über die aktuellen saisonalen Öffnungszeiten.

Verlengde Bosweg 1, 2202 NT Noordwijk, Nederland
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