#Geschichte

Platz für die Mauer schaffen

Während des Krieges stand entlang des Boulevards von Katwijk eine Panzermauer aus Beton, die auf beiden Seiten von Tunnelsystemen und Bunkern flankiert wurde. Die 1.800 Meter lange Mauer wurde kurz nach der Befreiung 1945 umgestürzt und unter Sand begraben. Alle Bunker wurden gesprengt. Heute ist ein Teil der Mauer wieder freigelegt und in der Nähe des DUNAateliers als Erinnerung an den Krieg sichtbar gemacht worden.

Der Bau des Atlantikwalls hatte große Auswirkungen auf Katwijk aan Zee. Die Fischereiindustrie war durch die deutschen Restriktionen bereits stark beeinträchtigt, und mit dem Bau der Küstenverteidigungslinie bekam auch das alltägliche Dorf- und Strandleben die Auswirkungen des Krieges zu spüren.

Bereits 1942 wurden mehrere Häuser evakuiert, und der größte Teil des Strandes wurde zum Sperrgebiet erklärt. Nur ein ein Kilometer langer Abschnitt blieb für Badegäste und Schwimmer offen. Diese Maßnahmen reichten jedoch nicht aus. Im Jahr 1943 erhielten die Bewohner einen neuen Befehl: Rund 4 200 Häuser mussten geräumt und mehr als 500 Gebäude abgerissen werden. Dies verschaffte den deutschen Besatzern den Platz, um ihre Befestigungen zu bauen und ein offenes Schussfeld zu schaffen.

Der groß angelegte Abriss diente auch einem anderen Zweck: Er verhinderte, dass die vom Meer aus landenden alliierten Truppen die Küstengebäude als Deckung nutzen konnten. Der einst so reizvolle Katwijker Boulevard verwandelte sich in eine offene Sandebene, die sich 100 bis 200 Meter landeinwärts erstreckte. Nur der Leuchtturm von Vuurbaak und die Andreaskerkirche blieben - bis auf den Turm - verschont. Entlang der Küste errichteten die Deutschen eine 1.800 Meter lange Panzermauer aus Stahlbeton, mit Bunkern auf beiden Seiten. Ein Gürtel von Strandhindernissen zwischen Ebbe- und Flutlinie machte eine Landung der Alliierten praktisch unmöglich.

Nach der Befreiung wurden die Barrieren entfernt und die Bunker abgerissen. Ein tiefer Graben wurde entlang der Mauer ausgehoben, und Kräne zogen die Stahlbetonteile in die Grube. Die Überreste wurden mit Sand bedeckt, und der Boulevard wurde wieder aufgebaut. Es entstanden neue Gebäude in einer für die Nachkriegszeit typischen Kombination aus traditionellen und modernen Stilen.

Im DUNAatelier ist ein Teil der Panzermauer zur Erinnerung an die Kriegsjahre sichtbar gemacht worden. Der Besucher kann auch Beispiele für die Strandverteidigung sehen, wie z. B. in Beton eingelassene Stahlträger und Tetraeder - pyramidenförmige Betonhindernisse. Nicht weit davon entfernt steht die beeindruckende Bronzeskulptur "Freedom Forward", die von einer interaktiven Informationstafel begleitet wird. Das Kunstwerk symbolisiert zwei junge Engelandvaarders - Niederländer, die ihr Leben riskierten, als sie in einem Kanu die Nordsee überquerten, um in die Freiheit zu gelangen (siehe auch das England Sailors Museum im nahe gelegenen Noordwijk).

Boulevard Zeezijde 31, 2225 BB Katwijk aan Zee, Nederland
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