Im November 1940 wurde in Kijkduin ein Zeehospitium in Betrieb genommen. Die Idee war, dass sich die Patienten durch die Seeluft und das Wasser besser erholen würden. Das Personal provozierte die Besatzer manchmal, indem es die holländische Flagge aufhängte. Mitte Mai 1942 erhielt die Leitung des Sanatoriums plötzlich den Befehl des deutschen Ortskommandanten, das Gebäude zu räumen, wobei allen eine Frist von zwei Tagen gesetzt wurde.
Das Zeehospitium sollte für den Bau des Atlantikwalls abgerissen werden. im Januar 1943 wurde das fast neue Gebäude bis auf die Grundmauern abgerissen. Die Kinder und Erwachsenen wurden in provisorischen Gebäuden untergebracht, kehrten aber nach der Befreiung an die Küste nach Scheveningen zurück, wo sie in schwedischen Kasernen untergebracht wurden. Es war nicht das einzige Gebäude, das für den Mauerbau abgerissen wurde.
Heute herrscht in Kijkduin reges Treiben, doch vor dem Krieg gab es hier nur 150 Gebäude. Um Platz für die deutschen Verteidigungsanlagen zu schaffen und die Schusslinien freizumachen, wurde die Hälfte von ihnen abgerissen, darunter auch ein Großteil des Villenparks Meer en Bosch. Die verbliebenen Häuser wurden während des Krieges schwer beschädigt, meist als Baumaterial für die deutschen Stellungen abgetragen oder im Hungerwinter 1944 als Brennholz verwendet.
Widerstandsnest 67 hl war ein großer Infanteriestützpunkt, der diesen Teil der Küste verteidigte. im Sommer 1944 bestand die Besatzung aus 57 Männern und 8 Unteroffizieren. die meisten von ihnen waren Angehörige des Heeres, daher der Buchstabe h nach der Stellungsnummer. Fünf gehörten zur Luftwaffe, daher der Buchstabe l. Sie waren Teil der Flugwache innerhalb der Stellung, einem Beobachtungsposten, wo sie den Himmel mit Ferngläsern nach feindlichen Flugzeugen absuchten.
Zusätzlich zu ihren persönlichen Waffen, wie Pistolen oder Gewehre, hatten die Truppen im Widerstandsnest 67 hl auch schwerere Waffen, um auf Landungsboote und Truppen am Strand zu schießen: 5 Feld- und Panzerabwehrkanonen, 4 Mörser und 3 Maschinengewehre.
In dem erhaltenen nördlichen Abschnitt der Stollen mit Bunkern werden Führungen angeboten. In der Nähe des Eingangs ist im Boden des Ganges ein Hundepfotenabdruck zu sehen, der offenbar entstand, als der Zement noch feucht war. Zu sehen sind eine Geschützstellung für eine Panzerabwehrkanone, zwei Mannschaftsbunker, ein Wasserreservoir und die beeindruckende Kuppel der Flugwache.