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Ein Koloss aus Stahlbeton - Das iCOON Museum

Hinter dem Kunstmuseum iCOON und dem Restaurant Het Jagershuis am Badweg in Hoek van Holland liegen viele Atlantikwall-Relikte im Sand verborgen. Es handelt sich um die Bunker der ehemaligen schweren deutschen Flugabwehrbatterie Nordmole. Sowohl das Museum als auch das Restaurant waren einst Teil dieses Geländes; heute sind sie schöne Beispiele für eine adaptive Umnutzung.

Rund um Hoek van Holland waren vier schwere Flugabwehrbatterien aufgestellt. Eine davon war die Batterie Nordmole im so genannten Voorduin-Gebiet, die mit vier 10,5-cm-Flugabwehrkanonen ausgestattet war. "Nordmole" ist ein passender Name für einen Bunkerkomplex, der buchstäblich in der Ecke von Hoek van Holland lag. Im Süden lag der Nieuwe Waterweg und im Westen der damalige Nordseestrand. Aufgrund von Sandaufschüttungen liegt die Küstenlinie heute fast einen Kilometer weiter westlich.

Durch das Voorduin verlaufen nun Wanderwege, die aus verschiedenen Richtungen zugänglich sind. Auf dem Weg dorthin kommt man an den verbliebenen großen und kleinen Bauwerken der Nordmole vorbei. Zu den typischen Bauten gehören der Feuerleitstand und die Truppenunterkünfte, aber auch ein Waschraum, ein Treibstoffbunker und eine Werkstatt für einen Schreiner. Die vier Flugabwehrkanonen der Batterie waren jeweils in einem betonierten Stellungsraum mit Munitionsnischen an den Rändern untergebracht, die den Nachschub an Granaten gewährleisteten. Über den Stellungen befanden sich Stahlkuppeln, durch die nur die Geschützrohre ragten, um die Kanoniere vor Kugeln und Schrapnellen zu schützen. Die von ihnen abgefeuerten Granaten konnten alliierte Flugzeuge erreichen, die bis zu zehn Kilometer hoch flogen.

Nach dem Krieg wurden die Kuppeln als Schrott entsorgt, und die Strukturen wurden entweder im Sand vergraben oder absichtlich abgedeckt. Heute sind viele Betonreste wieder sichtbar, darunter eine komplette Geschützstellung. Freiwillige Mitarbeiter des Atlantikwall-Museums Hoek van Holland organisieren regelmäßig Führungen.

Das Restaurant "Het Jagershuis" diente während des Krieges als Kantine für die Besatzung der Flugabwehrbatterie. Links davon befindet sich ein ehemaliger deutscher Munitionsbunker, der speziell für die Lagerung von Flugabwehrmunition konzipiert wurde. Die Standardausführung maß 15,2 x 23,5 Meter, mit vier großen und fünf kleineren Lagerräumen. Mit einem Betonvolumen von 1.540 Kubikmetern und zwei Meter dicken Wänden und einem Dach bildete er das Hauptmunitionsdepot von Nordmole. Heute beherbergt es ein Museum für minimalistische Kunst und Design: iCOON. Die zweckmäßige Architektur dieser Stahlbetonkolosse inspirierte das brutalistische und minimalistische Design der Nachkriegszeit und macht diese Umwandlung besonders passend.

Auf der offiziellen Website finden Sie die aktuellsten Informationen und Öffnungszeiten.

Badweg 1b, 3151 HA Hoek van Holland, Nederland
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