Die Gruppe, die anfangs aus einer Handvoll Flüchtenden und Überläufern der von den Nazis zwangsrekrutierten jungen Männerbestand, wuchs schnell auf 26 Personen an, darunter auch drei Frauen. Sie waren entschlossen, ihre Stadt, die zu einem "Niemandsland" geworden war, gegen eindringende deutsche Patrouillen zu verteidigen. Ausgestattet mit Waffen aus erbeuteten deutschen Beständen oder der amerikanischen Streitkräfte, betrieben sie eine Reihe von Beobachtungs- und Verteidigungsposten in und um die Stadt, einschließlich der Burgruine.
Die Gruppe eskortierte auch amerikanische Aufklärungspatrouillen, bewachte Brücken über die Our und sammelte Informationen über die Stärke des Feindes im Grenzgebiet. Ihr heldenhafter Widerstand gegen mehr als 120 deutsche Angreifer am 19. November 1944, die sich nach einem mehrstündigen Guerillakrieg und schweren Verlusten zurückziehen mussten, sprach sich wie ein Lauffeuer in ganz Luxemburg und darüber hinaus herum.
Sie übermittelten den US-Militärbehörden auch wichtige Informationen, insbesondere die, die sie von zahlreichen zivilen Geiseln erhalten hatten welche von den deutschen Streitkräften gefangen genommen worden waren. Diese Geiseln hatten um den 10. Dezember herum eine Anhäufung feindlicher Truppen und Ausrüstung beobachtet, aber leider wurden diese Informationen nicht ernst genug genommen. In Wirklichkeit handelte es sich um die letzten deutschen Vorbereitungen für einen Überraschungsangriff - den Beginn der Ardennenoffensive.
Eniger der "Veiner Miliz"-Männer schlossen sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs amerikanischen Einheiten als Späher an - einer von ihnen erhielt sogar den "Silver Star" für eine heldenhafte Aktion.
Am Ende der Ardennenoffensive um den 28. Januar 1945, als die luxemburgischen Ardennen von den Einheiten der Dritten Armee unter General Patton befreit und von den deutschen Truppen geräumt worden waren, blieb Vianden ausnahmsweise noch zwei Wochen lang in deutscher Hand. Die deutschen Streitkräfte hielten in Vianden einen schmalen Stützpunkt und Korridor, um deutschen Nachzüglern die Möglichkeit zu geben, durch die US-Stellungen zu schlüpfen und die Verteidigungslinie "Westwall" im Grenzgebiet zu erreichen. Es war die Aufgabe des 1255th Engineer Battalion, Vianden am 12. Februar 1945 zu räumen und zu befreien, während der "Rheinland-Feldzug" bereits am 8. Februar 1945 begonnen hatte. Vianden wurde somit die letzte Stadt der Ardennenoffensive, die befreit wurde.