Die auf der Strecke zwischen Bastogne und Lüttich gelegene Stadt Houffalize war während des Zweiten Weltkriegs ein wichtiger Übergangspunkt in den Ardennen. Das war sie aus gutem Grund: Die Brücken der Stadt ermöglichten die Überquerung des Flusses Ourthe, dessen gewundenes und tief eingeschnittenes Tal ein wesentliches Hindernis gegen den schnellen Vorstoß der deutschen Armee darstellte. Am 10. Mai 1940 wurde die Brücke kampflos eingenommen. Bei ihrem Rückzug im Rahmen der ersten Befreiung am 10. September 1944 sprengte die deutsche Armee die Brücken auf den Achsen durch die Ardennenstadt. Die Einwohner von Houffalize bauten die Brücke über die Ourthe in 45 Minuten wieder auf, was ihnen den Dank des amerikanischen Colonels einbrachten:
„10. September 1944, an die Bürger von Houffalize: Erlauben Sie mir, Ihnen für Ihre großartige Arbeit zur Unterstützung unseres Vormarsches zu danken. Ihre jungen Männer haben die Straßen von Hindernissen befreit, die vom Feind zurückgelassen worden waren. Bevor die Soldaten der Pioniere eintrafen, bauten Ihre geschickten Handwerker in 45 Minuten eine Brücke, welche die schwerste Ausrüstung tragen konnte. Obwohl wir in vielen Städten und Gemeinden Frankreichs und Belgiens Hilfe erhalten haben, hat uns keine Ortschaft so umfangreich und so klug geholfen wie Houffalize. Vor allem danken wir Ihnen für Ihre Spenden an Wein, Kuchen, Obst und Blumen. Meine Truppen und ich werden uns immer an Houffalize erinnern – als ein lebendiges Symbol für jenes Belgien, das alle Amerikaner respektieren und bewundern.
C. T. Lanham, Colonel Armee der Vereinigten Staaten von Amerika.“
Eine Gedenktafel an der kleinen Mauer entlang des Bauwerks erinnert an das Ereignis. Der Wiederaufbau erfolgte durch die amerikanischen Pioniere nach dreitägigem Einsatz schwerer Fahrzeuge. Während der Ardennenoffensive und der Bombardierung der Stadt wurde das Bauwerk erneut zerstört und schließlich zwischen September 1949 und September 1950 wieder aufgebaut.