Bei den Sonderkommandos handelte es sich um separate Einheiten der Sicherheitspolizei und einen nationalsozialistischen Sicherheitsdienst, der im Gefolge der kämpfenden Truppen tätig war. Die Résistance war für sie mit Terrorismus verbunden und ihre Suche in diesem Bereich war erbarmungslos.
In der Gendarmerie von Houffalize war die Gestapo in den Besitz einer Liste mit Agenten der BNM gelangt. Am 22. Dezember wurden Eudore Weinquin, Émile Remy, Léon Dethor und Jean Voets, allesamt Einwohner von Nadrin, verhaftet (letzterer wurde wieder freigelassen). In Wibrin wurde zudem Sylvain Martin festgenommen. Sie wurden zur „Vieille Auberge“ in Houffalize gebracht, wo sie die Nacht auf dem Fußboden verbrachten. Am nächsten Tag, dem 23. Dezember, kamen Jean Nadin und Antoine Bollet im Gemeindehaus zur Gruppe. Die Gestapo befragte sie und schlug einige von ihnen. Zurück in der Vieille Auberge wurden sie aufgefordert, ihre Taschen zu leeren. Nachdem sie alles, was sie bei sich trugen – Armbanduhren, Geld, Tabak, Papiere – , abgelegt hatten, luden die Sonderkommandos sie in einen Lastwagen. Auf der Straße nach Lüttich, als sie schon geglaubt hatten, ihr Leben sei gerettet, bog der Lastwagen nach links in den Wald ein. Der Überlebende Eudore Weinquin, berichtete: „In diesem Moment spürten wir, dass dies das Ende war. Wir sollten erschossen werden.“
Émile Remy, Jean Nadin, Sylvain Martin und Antoine Bollet wurden mit Revolvern im Nacken und ohne Erlaubnis, noch etwas zu sagen, in das Unterholz getrieben und dort ermordet. Als einer der Henker seine Waffe gegen Eudore Weinquin richtete, löste sich der Schuss nicht. Dieser verstand, dass der Revolver klemmte, und ergriff die Flucht durch den Wald, den er gut kannte. Er rannte los und wich den Kugeln aus, bevor er die SS-Unteroffiziere abhängte.
Eudore Weinquin fand schließlich wie durch ein Wunder Zuflucht bei einem Bewohner des Dorfes Engreux. Er war am Kiefer von einem Schuss gestreift worden, war blutverschmiert und hatte Erfrierungen an den Füßen.
Léon Dethor wurde nach der Flucht von Eudore Weinquin erschossen. Die am nächsten Tag verhafteten Widerstandskämpfer Armand Bastin und Alfred Huberty wurden unter ähnlichen Umständen kaltblütig ermordet.
Heute befinden sich im Parc Lambin dank wertvoller Zeugenberichte in einer kahlen Umgebung, die der Erinnerungspflicht förderlich ist, vier didaktische Tafeln und eine Gedenkstätte, welche die Erinnerung an die Opfer der SS-Barbarei aufrechterhalten.