#Geschichte

Der Verleger, seine Familie und ihre deutschen Kontakte

Hier wohnte Kees Misset, Direktor des von seinem Vater gegründeten Verlags C. Misset, der die Graafschap-bode sowie Fachzeitschriften herausgibt.

Während der Besatzung werden die Nachrichten von den Deutschen bestimmt und der Verlag gerät in die Klemme. Um das Unternehmen über Wasser zu halten, macht Kees Misset viele Zugeständnisse und spendet große Summen an die NSB und andere damit verbundene Organisationen. Außerdem kauft er leerstehende Häuser von deportierten jüdischen Einwohnern auf. Seine Frau unterhält mehrere intime Beziehungen zu deutschen Soldaten, und ihre einzige Tochter ist mit einem Offizier der Waffen-SS verlobt. Viele halten Kees Misset daher für „deutschfreundlich“, während seine Mitarbeiter ihm dankbar dafür sind, dass er verhindert hat, dass sie zum Arbeitseinsatz nach Deutschland geschickt wurden.

Der geheimnisvolle Lieferwagen

Anfang 1945 stellen die Deutschen einen grünen Lieferwagen in Missets Garten und spannen ein Tarnnetz über ihn. Den Widerstandskämpfern entgeht dies nicht. Sie glauben, dass es sich um einen Funkwagen handelt, der Signale über Boxen auffängt, die am Turm der Katharinakirche hängen. Sie leiten diese Informationen über das PGEM-Telefon an die Alliierten in Nijmegen weiter, das inzwischen befreit ist. Als britische Flugzeuge am 21. März die ersten Bomben im Garten von Kees Misset abwerfen, ist der Widerstand überzeugt, dass es sich um einen gezielten Angriff handelt. Aus den Flugberichten der Flugzeuge geht jedoch hervor, dass die Piloten dachten, sie würden das deutsche Isselburg überfliegen.

Die Verhaftung

Am Tag der Befreiung der Stadt wird Kees Misset von Mitgliedern der Internen Streitkräfte (der zusammengeschlossenen Widerstandsorganisationen) gefangen genommen. Er wird auf einem Karren zur Polizeiwache gebracht und dann im Internierung- und Wohnlager De Kruisberg inhaftiert. Auch seine Frau und seine Tochter sind dort inhaftiert. Kees wird im Dezember freigelassen, aber unter Hausarrest gestellt. Es folgt eine Verurteilung durch den Presserat. Diese beinhaltet ein siebenjähriges Verbot, in der Presse zu arbeiten. Verbittert und einsam stirbt er im Februar 1947 an den Folgen einer Hirnblutung.  

Waterstraat 5a, Doetinchem
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