#Wahrzeichen

Stolpersteine zu Ehren der Opfer in Drachten

Der deutsche Künstler Gunter Demnig begann das Projekt der Stolpersteine in Europa 1992 mit der Verlegung seines ersten Stolpersteins vor dem Kölner Rathaus. Im Jahr 1995 verlegte er weitere, damals noch ohne staatliche Genehmigung. Er dachte, dass hundert Steine ausreichen würden. Inzwischen gibt es mindestens 100.000 Stolpersteine in 30 Ländern.

Fragt man ältere Menschen nach der Befreiung, werden die meisten sagen, dass sie noch nie ein so großes Fest erlebt haben wie die Befreiung von der Nazi-Besatzung durch die kanadischen Streitkräfte. Gleichzeitig herrschte aber auch tiefe Traurigkeit, und nicht jeder war in der Lage, überschwänglich zu feiern. Sie hatten geliebte Menschen verloren, die nie mehr zurückkehren würden...

Das Projekt der Stolpersteine wurde zu einem Traum von Gunter Demnig, und symbolische Stolpersteine tauchen nun überall dort auf, wo einst der Nationalsozialismus herrschte. Kann das wieder passieren? Diese Frage stellte er sich immer wieder. Minderheiten als Sündenböcke. Anstatt sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, war es viel bequemer und einfacher, Minderheiten für alles verantwortlich zu machen und auf ein einfaches „Wir gegen die Anderen“-Denken zurückzugreifen. Diese Tatsache ist auch heute noch erkennbar.

Auf Initiative des Arbeitskreises Stroffelstienen in Zusammenarbeit mit der kulturhistorischen Stiftung Smelne's Erfskip wurden 2016 und 2017 fünfzehn Stolpersteine für vier jüdische Familien aus Drachten verlegt, die in den Vernichtungslagern ermordet wurden. Das gleiche Schicksal erlitten sieben Mitglieder einer Roma-Familie, für die 2025 Stolpersteine verlegt wurden.

Eine Tafel in der Kerkstraat informiert über diese Familien und die Standorte der Stolpersteine, die sich an dem Ort befinden, von dem aus die Familien verschleppt wurden.

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