Auf diese Weise versuchten sie, Untergetauchte ausfindig zu machen, denn wer keinen offiziellen Ausweis besaß, bekam keine Gutscheine und somit auch keine Lebensmittel. Das Ausstellen dieser Karten erfolgte per Hand, eine aufwendige Aufgabe für das Gemeindesekretariat von Lochem!
Das Lochem-Bevölkerungsregister
Im Gemeindesekretariat arbeiteten auch Lochemer, die im Widerstand aktiv waren. Um dennoch Untergetauchte mit Lebensmitteln versorgen zu können, schmuggelten sie zahlreiche gefälschte oder veraltete Personenkarten in das Einwohnermelderegister. Denn die Zweiten Verteilungskarten wurden auf Grundlage dieses Registers ausgegeben. Da das Sekretariat nicht über genügend Personal verfügt, um 7300 Karten auszustellen, erhalten sie Hilfe von unerwarteter Seite. Ohne es zu wissen, halfen einige NSB-Mitglieder und deutschgesinnte Polizisten beim Ausstellen von Gutschein-Karten, für zahlreiche Juden und andere untergetauchte Personen in Lochem und Umgebung!