Bereits in den ersten Kriegsjahren wurde ein unterirdischer Unterschlupf von 11 Metern Länge und 4 Metern Breite angelegt. Er befand sich unter einem Rübengraben und war über einen versteckten Eingang im Bienenhaus zugänglich. Der Unterschlupf bot Schutz für Untergetauchte, geflohene Kriegsgefangene und alliierte Besatzungsmitglieder. Zudem diente er als Versammlungsort, Munitionslager und später auch als Ausbildungsraum für den Umgang mit Waffen. Ihr Sohn Hendrik war ein aktives Mitglied des Widerstands. Wenn er abends nach Hause kam, besprach er seine Aktivitäten oft mit seiner Mutter, die ihm regelmäßig neue Aufträge erteilen konnte. Als es der Sicherheitspolizei nicht gelang, Hendrik bei einer Razzia festzunehmen, wurden sein Vater sowie seine Brüder Jan und Willem als Geiseln genommen und ins Lager Vught gebracht. Sie hielten den Verhören stand, ohne etwas preiszugeben, und durften nach acht Tagen zurückkehren.
Hendrik Leemreize
Hendrik Leemreize war unter dem Decknamen „Pietje (Stofmeel)“ im Widerstand aktiv. Im Herbst 1941 war er der erste Einwohner von Lichtenvoorde, der mehrere aus Deutschland geflohene Kriegsgefangene mit dem Fahrrad bis zur belgischen Grenze brachte. Später erfolgten diese Transporte per Fahrrad und Zug. Auf diese Weise wurden Hunderte geflohener Kriegsgefangener und alliierter Besatzungsmitglieder nach Belgien gebracht. Hendrik unterhielt zahlreiche Kontakte zu anderen Orten und war unermüdlich auf der Suche nach sicheren Verstecken.
Für seine Verdienste erhielt er neben dem nationalen Widerstandskreuz auch mehrere internationale Auszeichnungen.
Auf dem YouTube-Kanal der Stichting 4 en 5 mei Lichtenvoorde ist der Film Verhalen uit de Tweede Wereldoorlog („Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg“): Hendrik Leemreize zu sehen: https://youtu.be/SwtpOWx8DK0