Einer der Höfe, den Sie rechts vom Wald teilweise erkennen können, ist der Bauernhof „Kunneman“. Während des Krieges fand Jan Westra dort Unterschlupf bei der Familie Berendsen. Heute ist dieser Hof das Zuhause des Weinguts Kunneman. Jan kam über das benachbarte Dorf Gelselaar nach Kunneman. Nachts versteckte er sich gut geschützt in einem Loch unter Stroh in einem halb eingegrabenen Heuhaufen. In einer heißen Sommernacht des Jahres 1944 drangen etwa zehn Männer in SS-Uniformen, bewaffnet mit schweren Gewehren, in den Hof ein und erkundigten sich nach versteckten Personen. Jan wurde festgenommen, zusammen mit vier weiteren Untergetauchten, die sich in Gelselaar aufhielten. Er war verraten worden, ausgerechnet von einem anderen Untergetauchten. Der Grund war vermutlich banale Eifersucht: Der Verräter war mit einem Mädchen aus Gelselaar liiert, das ihn für einen anderen Untergetauchten verlassen hatte. Jan Westra kam zunächst ins Lager Amersfoort und wurde später ins Strafarbeitslager Neuengamme bei Hamburg deportiert, wo er starb. Laut offizieller Angabe war die Todesursache Durchfall. Jan Westra wurde nur 21 Jahre alt...
Ein Brief
Während des Transports ins Lager Amersfoort gelingt es Jan, einen Brief für seine Eltern aus dem Zug zu werfen. Glücklicherweise erreichte er sie später tatsächlich. Jans Bruder Kees überlebt den Krieg. Er heiratet Mineke Wannink aus Gelselaar. Einer ihrer Söhne wird nach Jan benannt.
Der Baum, der im Freiheitswald zum Gedenken an Jan Westra gepflanzt wurde, ist eine Linde, ein symbolträchtiger Baum, denn früher wurde das Recht traditionell unter einer Linde gesprochen.