Die Regionen Achterhoek und Twente gehörten zu den ersten, die im Frühjahr 1945 die Freude über die wiedergewonnene Freiheit erlebten. Doch es gab noch einige Hindernisse.
Eines dieser Hindernisse war der Twentekanal bei Delden, der für den Vormarsch der Alliierten in Richtung Bornerbroek und Almelo überquert werden musste.
Am Ostersonntag, dem 1. April 1945, näherten sich die britischen und kanadischen Truppen dem Twentekanal bei Stad und Ambt Delden. Dort wurden sie durch schnelles Feuer aus deutschen Geschützstellungen gestoppt.
Soldaten der Division Hermann Göring sprengten die beiden Brücken über den Twentekanal in Delden. Am 2. April wurde auch die Brücke bei der Schleuse Wiene zerstört. Bei der Beschießung wurde der Turm der Blasiuskirche direkt getroffen.
Am 3. April gelang es einer kanadischen Kommandoeinheit in einem schnellen Überraschungsangriff, den Kanal in Gummibooten zu überqueren, geschützt von intensivem Artilleriefeuer, Rauchwänden und blendenden Scheinwerfern. Die deutschen Soldaten leisteten noch immer erbitterten Widerstand. Einer kleinen Gruppe kanadischer Truppen gelang es, das gegenüberliegende Ufer zu erreichen und ein Bauernhaus einzunehmen, um sich dort festzusetzen.
In der Nacht setzten die Kanadier alles daran, die Kontrolle über die Schleuse Wiene zu erlangen. Schließlich gelang es ihnen, eine provisorische Bailey-Brücke über die Engstelle des Kanals zu schlagen, so dass die ersten schweren Sherman-Panzer in Richtung Stad Delden vorrücken konnten.
Diese Notbrücke war nur für kurze Zeit in Betrieb. Bereits am nächsten Tag wurde eine größere Bailey-Brücke auf Pontons neben der zerstörten St.-Anna-Brücke errichtet, so dass die Hauptstreitkräfte der Alliierten weiter nach Norden vordringen konnten.
Nachdem mehrere Sherman-Panzer die deutschen Besatzer durch Volltreffer vertrieben hatten, erreichten die kanadischen Soldaten am 3. April 1945 das Zentrum von Delden. Die Stadt war befreit, aber noch nicht völlig sicher, da der Feind noch in Schussweite war.