#Geschichte

Menschen im Versteck bei der Familie Schonenborg in Hengevelde

Die Familie Schonenborg stellte ihren Hof den Untergetauchten zur Verfügung und setzte sogar ihre Widerstandsaktivitäten fort, nachdem sie 1943 aufgeflogen waren. Mit großer Freude müssen sie die Ankunft der kanadischen Befreier in ihrer Region erlebt haben.

Auf dem Bauernhof der Familie Schonenborg in der Gegend von Stegenhoek zwischen Hengevelde und Neede hielten sich seit Herbst 1942 drei jüdische Menschen versteckt. Es waren der jüdische Viehhändler Mozes Godschalk, seine Frau Sientje Godschalk-Meijer und ihre jüngere Schwester Mietje. Sie wohnten in dem großen Schlafzimmer über der Waschküche. Von der Abstellkammer aus konnten sie durch die Rückwand in einen versteckten Unterschlupf gelangen.

Herman Schonenborg und seine Frau Lieske Schonenborg-Groot Kormelink nahmen später auch zwei junge Männer, Jan te Riet und Jan ten Berge, auf, die sich vor der Zwangsarbeit in Deutschland versteckten.

Bei einer Hausdurchsuchung im November 1943 ging alles schief. Deutsche Soldaten klopften an die Tür und durchsuchten den Hof. Die jüdischen Flüchtlinge hatten sich auf den Heuboden geflüchtet, wurden aber nach etwa zwei Stunden gefunden. Sie wurden zusammen mit anderen Juden, die in der Region zusammengetrieben worden waren, vor dem Rathaus in Haaksbergen aufgereiht. Anschließend wurden sie in Konzentrationslager deportiert. Herman Schonenborg und die beiden jungen Männer wurden nach Enschede gebracht und nach Verhandlungen drei Wochen später freigelassen.

Lieske selbst wurde bedroht und verhört, während ihr Mann in Gewahrsam war. Die Deutschen wollten wissen, wer die Juden in ihr Haus gebracht hatte. "Ich sagte ihnen, ich wisse es nicht, und sie glaubten mir. Während dieser Verhöre durfte niemand das Haus betreten oder verlassen, und während dieser Zeit durften die Kühe nicht gefüttert oder gemolken werden." Ihre Entschlossenheit zeigte sich auch darin, dass sie die deutschen Offiziere belauschte, die sich im Bauernhaus postiert hatten. Lieske gab diese wertvollen Informationen an Kaplan Span weiter, der sie dann an den Widerstand weiterleitete.

Sowohl Herman als auch Lieske Schonenborg erlebten die Befreiung, zu der ihre Widerstandshandlungen beigetragen hatten. Im Jahr 2024 wurde bekannt gegeben, dass sie posthum mit der Yad-Vashem-Ehrung ausgezeichnet worden waren.

Bretelerveldweg 7482 PD Haaksbergen