#Festung

Bomben und Granaten in den Wäldern

In diesem Teil des Waldes Loonse en Drunense Duinen sind Teile einer Munitionsanlage zu erkennen. Aber was war die Puprose?

Ende 1940 beginnen die Deutschen mit dem Bau eines großen Munitionskomplexes am Rande der Loonse- und Drunense-Dünen, in der Nähe des ehemaligen Cafés De Efteling. In diesem Munitionskomplex, genannt MASt (Munitionsausgabe Stelle) 8/VI), wird die Munition für die deutschen Flugzeuge auf dem Flugplatz Gilze-Rijen gelagert. Da es zu gefährlich ist, Munition in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes zu lagern, haben die Deutschen das Waldgebiet zwischen Kaatsheuvel und Loon op Zand gewählt. Die Versorgung mit Munition ist über die Eisenbahnlinie, die in Waalwijk einen Bahnhof hat, leicht zu bewerkstelligen. Von dort kann die Munition per Lastwagen zur MASt transportiert werden.

Am 4. September 1944 sendet Radio Oranje eine Rede von Ministerpräsident Pieter Gerbrandy, in der er angibt, dass die alliierten Truppen die niederländische Grenze überschritten haben. Später stellt sich heraus, dass dies nur ein Gerücht war. In der Zwischenzeit kursieren verschiedene Gerüchte, dass die Alliierten auf dem Weg seien und die Niederlande bald befreit würden. Am 5. September 1944, dem späteren "Verrückten Dienstag", feiern die gesamten besetzten Niederlande.

Das militärische Personal des MASt-Komplexes ist erschrocken. Von der Nachricht alarmiert, beschließen sie, den Munitionskomplex so schnell wie möglich zu verlassen. Um zu verhindern, dass die verbleibende Munition in die Hände der Alliierten fällt, beschließen sie, den Komplex zu sprengen. Zuvor warnen sie die Bevölkerung von Kaatsheuvel und Loon op Zand, damit sie ihre Fenster und Türen mit Klebeband abdecken oder öffnen können, um Glasschäden durch den entstehenden Luftdruck zu vermeiden. Die Explosionen der MASt sind weithin zu hören und zu sehen.

Der lokale Geschichtsverein De Ketsheuvel hat am Friedensdenkmal eine Informationstafel über die Geschichte der MASt aufgestellt. Von dort aus können Besucher einen Rundgang machen, der mit weißen Pfeilen gekennzeichnet ist und an einigen Überresten wie Bombenkratern, Bunkeranlagen, einer Latrine, einem Maschinengewehrnest und einem Schützengraben vorbeiführt.

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