Granaten schlugen mit donnernder Wucht ein. Häuser stürzten ein, Mauern wurden durch den Luftdruck zum Einsturz gebracht und Glasscherben füllten die Straßen. Brände brachen aus, verängstigte Bewohnerinnen und Bewohner suchten Schutz in Kellern oder flüchteten an den Rand des Dorfes. Einige wagten sich sogar durch das eiskalte Wasser, das durch die Überschwemmungen brusthoch stand.
Eine Gruppe von 27 Dorfbewohnern versuchte, sich über den Seedeich in Sicherheit zu bringen. Die deutschen Soldaten auf dem Deich gaben jedoch Lichtsignale ab, so dass die Granaten der alliierten Truppen gefährlich nahe einschlugen. Selbst in behelfsmäßigen Unterkünften, wie dem Bauernhof von Herrn Boogaard, war niemand mehr sicher.
Am 29. Oktober erreichten die Schotten (die Königlich-Schottischen Füsiliere) schließlich Hoedekenskerke. Die Befreiung bedeutete das Ende der deutschen Besatzung, brachte aber auch große Verluste ans Licht. Von den etwa 700 Einwohnerinenn und Einwohnern überlebten 38 den Krieg nicht. Das Dorf lag in Trümmern und die Überschwemmungen hatten das einst fruchtbare Land unbrauchbar gemacht.
Die Ereignisse vom Oktober 1944 zeigen, dass die Befreiung manchmal mit tragischen Opfern verbunden ist. Für Hoedekenskerke war die Befreiung der Beginn eines langen Weges des Wiederaufbaus und der Wiederherstellung.