Mit 38 versteckten Deserteuren, zwei US-Piloten und drei französischen Kriegsgefangenen brachten vor allem die unscheinbaren Kaundorfer Bunker den ungebrochenen patriotischen Mut auf, das Leben verzweifelter junger Menschen vor dem Naziterror zu retten. Während der Besatzungszeit wurden in neun Häusern und fünf Erdbunkern im Dorf ständig Flüchtlinge versteckt und versorgt.
Die Erdbunker wurden meist in junge, dichte Fichtenwälder eingegraben und um Baumstämme herum gebaut. Die Blechdächer wurden mit Dachpappe abgedichtet und mit einer Schicht aus Erde und Laub bedeckt, um eine perfekte Tarnung zu gewährleisten. Der Bunker "An der Rundschelt" war teilweise in einen Felsen am Steilhang zum Sauer Thal eingegraben und hatte einen Notausgang.
Das Baumaterial musste nachts mühsam mit Handkarren und Schubkarren herbeigeschafft und an geheimen Stellen deponiert werden. Dies war ein Versuch, die Anonymität der Helfer und die allgemeine Sicherheit so weit wie möglich zu schützen.
Zu Pfingsten 1944 wurde dieser Bunker in Rundschelt von vier widerspenstigen Soldaten besetzt, die sich seit November 1943 im Dorf versteckt hielten.
Trotz mehrerer autonomer Widerstandsgruppen wurde keiner der fünf Bunker Kaundorfs entdeckt oder verraten.
Von den landesweit 85 Bunkern waren etwa 80 bewaffnet. Viele Deserteure brachten ihre Dienstwaffen mit und waren bereit, im Ernstfall einen hohen Preis zu zahlen. Ein Angriff auf den Bunker bei Heinerscheid endete tragisch, als alle sechs widerspenstigen Deserteure bei einem verlorenen Feuergefecht gegen einen Angreifer getötet wurden.
Nur die schnelle Befreiung des Landes im September 1944 verhinderte eine größere Katastrophe durch die immer besser informierte Gestapo.
Der Kaundorfer Bunker in Rundschelt wurde 1987 als nationales Denkmal restauriert und ist nur zu Fuß über einen ausgeschilderten Wanderweg vom südlichen Ortsrand aus zu erreichen.
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