Am 12. Juli 1944, gegen 02:30 Uhr, starteten 28 Bomber der 385th Bomber Group von Great Ashfield in England zu einem Angriff auf München.
Kurz nach dem Erreichen der vorgeschriebenen Flughöhe von 28.000 Fuß nahmen alle Flugzeuge ihre zugewiesenen Positionen ein. Über dem Ärmelkanal sollten sich mehrere Staffeln zu einer imposanten Bomberformation zusammenschließen. In dieser Höhe herrschten Temperaturen von minus 35 Grad Celsius, und die Maschinen flogen mit dröhnenden Motoren und langen Kondensstreifen in Richtung ihres Zielgebiets.
Hinter Brüssel lag der nächste Kontrollpunkt bei Saarbrücken. Beim Überflug von Arlon wurde die Funkstille plötzlich durch einen Notruf unterbrochen – es war ein „Zusammenstoß in der Luft“ gemeldet worden.
Die B-17 „Off Spring“ von Captain White war dem Flugzeug von 1st Lt. McDonald zu nahe gekommen und wurde durch dessen Propellerwirbel (Propwash) nach oben gezogen. Eine Kollision war unvermeidlich.
McDonalds Maschine wurde von unten mit voller Wucht getroffen und zerbrach in zwei große Teile. Unter den verzweifelten Schreien der Besatzung stürzte der Bomber in die Tiefe. Nur Sergeant Larry Atiych konnte sich mit dem Fallschirm retten und landete bei Wolflingen, wo er kurz darauf gefangen genommen wurde. Alle seine Kameraden kamen ohne Fallschirme ums Leben; der vordere Teil der B-17 schlug auf einem Feld bei Perlé auf.
Die B-17 von Captain White stürzte zur gleichen Zeit in der Nähe von Wolflingen ab. Von seiner Besatzung überlebte nur Robert P. McPherson, dem später die Flucht über Holtz nach Belgien gelang.
Zum Gedenken an die 18 gefallenen amerikanischen Besatzungsmitglieder wurde 1998 an der Kirche in Perlé ein würdiges Denkmal errichtet. Kurz darauf entstand in der ehemaligen Dorfschule das 385th Bomb Group Museum, das dank intensiver Recherchen, zahlreicher Wrackfunde und privater Spenden eingerichtet werden konnte.
Zu den ausgestellten Fundstücken gehören zwei US-Jeeps, drei Wright Cyclone-Flugmotoren, verschiedene Uniformteile, ein Norden Bomb Sight sowie ein seltener Flugsimulator von 1943. Außerdem sind eine Harley-Davidson, ein Cushman-Roller sowie verschiedene US-Geschütze und Bordwaffen zu sehen.
Obwohl der Schwerpunkt des Museums auf der Geschichte der USAAF liegt, werden auch die heutige US Air Force in Spangdahlem, die Militärarchäologie und die Besatzungszeit von Perlé (1940–1945) thematisiert.