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Schwester Titiana – Glaube, Liebe, Mut und Barmherzigkeit

Am 25. November 1944 wird Brüggen evakuiert. Fast alle Bewohner schließen sich dem Elendszug an, einige bleiben allerdings gegen den Befehl zurück. Unter ihnen die Schwestern des Rochus-Hospitals. Eine gefundene Chronik der Kriegsereignisse im St.Rochus-Hospital lässt vermutlich Oberin Titiana sprechen, die auch andere Befehle kreativ umgeht.

Im Rochus-Hospital in Brüggen, Ecke Hagenkreuzweg/Hochstraße, arbeiteten in den ersten Kriegsjahren fünf bis sechs Ordensschwestern. Sie kümmerten sich um Kranke und Bedürftige. Als der Befehl zur Evakuierung kam, weigerten sie sich zu gehen. Sie befürchteten, dass das Krankenhaus geplündert und dann unbrauchbar werden würde. Ihrem Mut ist es zu verdanken, dass St. Rochus nach dem Krieg das einzige Gebäude in der Gegend war, das noch genutzt werden konnte. Aus dieser Zeit sind Tagebucheinträge erhalten geblieben, die vermutlich von der Mutter Oberin, Schwester Titiana (1893-1964), geschrieben wurden. 1. März 1945: „Um 11:45 Uhr fährt der erste Panzer ein. Schnell die Fahne raus. Wir Schwestern stehen am offenen Fenster, damit die Amerikaner nicht schießen. Als sie uns sehen, macht ein schwarzer Soldat ein großes Zeichen des Kreuzes. Zwei Amerikaner bitten um Mittagessen, wir anderen bringen Kaffee. Wie hätte wohl unser deutscher 'Muckefuck' diesen verwöhnten Amerikanern geschmeckt? Jedenfalls: Für uns ist der Krieg vorbei.“

Opposite the old trainstation, 41379 Brüggen

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