Alliierte Bomber brachten im Oktober 1944 Tod und Zerstörung. Auch die 900 Jahre alte Martinskirche wurde schwer getroffen, doch ihr Turm ragt noch aus den Trümmern. Die deutschen Soldaten haben den Befehl, die verlassene Stadt zu verteidigen. Ein paar Männer sind als Beobachter auf dem Kirchturm stationiert. Einer der Soldaten führt Tagebuch und notiert am 16. Februar: „Ich schreibe diese Zeilen in der zerstörten Martinikirche in Emmerich; Beobachtung auf dem Turm, Aufenthalt in der noch vorhandenen Sakristei. Den ganzen Tag über, mit Unterbrechungen, Störungsfeuer auf unsere eigene Stellung. Gegen Mittag Luftangriffe mit Bomben und Bordkanonen. Emmerich war völlig zerstört und tot.“ Einen Monat später beschießen die Alliierten die Martinikirche mit etwa 100 Granaten. Damit erobern die Alliierten das rechte Rheinufer zwischen Dinslaken und Rees und bauen Pontonbrücken über den Fluss. Kanadische Truppen rücken von Rees aus in Richtung Emmerich vor. Nach dreitägigen Kämpfen nehmen sie die Stadt ein. Pontonbrücken werden gebaut. Damit wird Emmerich zum Ausgangspunkt für den weiteren Vormarsch der kanadischen Armee und zum „Schlüssel“ für die Befreiung des nördlichen Teils der Niederlande.