Der Westwall war eine Befestigungsanlage, aber auch ein 1936 begonnenes Propagandaprogramm. Im Oktober 1938, ohne dass der ursprünglich vorgesehene Bunkerbau abgeschlossen war, kündigte Adolf Hitler einen verstärkten Schutz der Städte Aachen und Saarbrücken an, die westlich der bisher geplanten Befestigungsanlagen lagen. Im Rahmen dieses "Aachen-Saar-Programms" wurde Aachen im Osten und Westen von Bunkerlinien umgeben.
Schwierigkeiten mit den Nachschublinien, aber auch die Nazi-Propaganda über den angeblich unüberwindbaren Westwall veranlassten die US-Truppen Anfang September 1944 zu einem Zwischenstopp am Stadtrand von Aachen. Auf Befehl von General Courtney H. Hodges, Oberbefehlshaber der 1. US-Armee sollte die Stadt eingekesselt werden. Zu diesem Zweck rückte die 1. US-Infanteriedivision unter dem Kommando von Generalmajor Clarence R. Huebner über Verlautenheide und Ravensberg nach Osten vor. Währenddessen rückte die 30. Infanteriedivision unter Generalmajor Leland S. Hobbs nach Westen vor, um den Fluss Wurm bei Rimburg zu überqueren und über Herzogenrath nach Aachen vorzustoßen. Obwohl die Bunker entlang der Westwalllinien schlecht bemannt und ausgerüstet waren, gestaltete sich der Vormarsch der US-Truppen für beide Seiten schwierig und blutig. So wechselte die Kontrolle über die Bunker entlang der Marschrouten manchmal kurz hintereinander zwischen US-amerikanischer und deutscher Kontrolle. Erst am 17. Oktober 1945 wurde der Ring um Aachen geschlossen, und die Schlacht um die Stadt endete am 21. Oktober mit der Kapitulation Aachens.
Der überwiegende Teil der Westwallbunker wurde während der Kämpfe oder kurz danach zerstört und gesprengt. In der Nähe der Stadt Aachen sind jedoch heute noch einige Ruinen in Wald- und Wiesengebieten zu sehen. Ein Beispiel dafür ist der Bunker 84, der zur ersten Westwalllinie gehörte. Erbaut nach dem Regelbau 10, von dem 3.471 Anlagen entlang des gesamten Westwalls errichtet wurden, bestand er aus einem Bereitschaftsraum mit Gasschleusen und einem angebauten Kampfraum. Die Stammbesatzung von 15 Mann war durch 1,5 m dicke Betonwände geschützt.