#Geschichte

Der letzte Zug nach Auschwitz

Im Zweiten Weltkrieg benutzten die Nazis die Dossinkaserne als Sammellager für fast 26.000 Juden, Roma und Sinti. Planmäßig organisierte Eisenbahntransporte brachten sie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen. Nur fünf Prozent von ihnen überlebten das Lager.

Im Zweiten Weltkrieg benutzten die Nazis die Dossinkaserne als Sammellager für fast 26.000 Juden, Roma und Sinti. Planmäßig organisierte Eisenbahntransporte brachten sie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen. Nur fünf Prozent von ihnen überlebten das Lager.

Am 31. Juli 1944 fuhr der letzte Transport ab. Sofort planten die Deutschen neue Razzien. Sie wollten alle verbliebenen Juden in die Kaserne bringen. Niemand durfte verschont werden! 

Die vorrückende Armee der Alliierten vereitelte diese Pläne. Ende August 1944 war der deutsche Rückzug in vollem Gang. In der Kaserne steigt währenddessen die Anspannung. Es kursierte das Gerücht einer allgemeinen Deportation und Liquidierung. 

Manche Inhaftierten bereiteten sich verzweifelt darauf vor, zu kämpfen. Die Deutschen befürchteten einen Aufstand und verstärkten die Bewachung.

Der Aufstand in der Kaserne Dossin blieb aus. Am 3. September 1944 evakuierten die Deutschen eilends die Kaserne. Die mehr als 550 übriggebliebenen Häftlinge wurden ihrem Schicksal überlassen. Am 4. September wurde die Stadt Mechelen befreit, was in der ganzen Stadt gefeiert wurde. Wie für viele Häftlinge war auch die Freude der Jüdin Hélène Beer getrübt: „Der 27. Transport ist nicht angefahren, aber die anderen, alle anderen [...].“

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