An diesem Europäischen Gedenktag für die Opfer aller totalitären und autoritären Regime laden das Haus der Europäischen Geschichte und die Filmproduzentin Sandra Schulberg zu einer Gedenkveranstaltung ein, die sich mit den Filmemachern der Nürnberger Anklage befasst.
An diesem Europäischen Gedenktag für die Opfer aller totalitären und autoritären Regime laden das Haus der Europäischen Geschichte und die Filmproduzentin Sandra Schulberg zu einer Gedenkveranstaltung ein, die sich mit den Filmemachern der Nürnberger Prozesse beschäftigt.
Die Nürnberger Prozesse waren ein bahnbrechendes internationales Militärtribunal, das von November 1945 bis Oktober 1946 von den Alliierten gegen Führer und Vertreter des nationalsozialistischen Deutschlands abgehalten wurde.
Um die Angeklagten zu verurteilen, stützten sich die internationalen Ankläger auf nach dem Krieg gesammeltes Filmmaterial sowie auf eigene Filme und Fotos der Nazis.
Zwei amerikanische Soldaten, Stuart und Budd Schulberg, gehörten zu dem Team, das das erschütternde Filmmaterial über die Gräueltaten und Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs sammelte. Stuart produzierte 1948 den Film Nürnberg: seine Lektion für heute, der zeigt, wie die Ankläger ihren Fall aufbauten.
Obwohl der Film aus politischen Gründen nie veröffentlicht wurde, wurde er über 60 Jahre später von seiner Tochter Sandra Schulberg sorgfältig restauriert und im Mai 2023 vom Haus der Europäischen Geschichte erworben.
Am 23. August bietet das Haus der Europäischen Geschichte die einmalige Gelegenheit, mehr über die Filmemacher zu erfahren, die dazu beigetragen haben, den Opfern von Totalitarismus und autoritären Regimen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Gezeigt wird der 60-minütige Dokumentarfilm Filmmakers of the Prosecution von Sandra Schulberg.
Die Veranstaltung
18:30 - 19:15 - Thematische Führung in der Dauerausstellung des Museums, zu den Nürnberger Prozessen und ihrer heutigen Relevanz (30 Plätze)
19:30 - 20:30 - Filmvorführung im Museumssaal: Filmemacher der Anklage
20:30 - 21.00 - Interview und Q&A mit Sandra Schulberg (online/vor Ort TBC)
Hinweis: Die Führung und die Filmvorführung finden nur vor Ort statt, das Interview und die Q&A-Session von Frau Schulberg werden jedoch auch für das Online-Publikum über den YouTube-Kanal live zu sehen sein.
Sandra Schulberg wurde in Paris geboren und wuchs teilweise in Frankreich und Deutschland auf. Als Absolventin des Swarthmore College unterrichtete sie später 15 Jahre lang Spielfilmfinanzierung und internationale Koproduktion an der Graduate School of Cinema der Columbia University. Heute ist sie Präsidentin von IndieCollect, einer gemeinnützigen Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, wichtige amerikanische Independent-Filme zu retten, zu restaurieren und neu zu veröffentlichen. Als erfahrene Filmproduzentin und Verfechterin des "Off-Hollywood"-Films gründete sie das IFP, war Mitbegründerin von First Run Features und Senior Vice President der PBS-Serie American Playhouse. Zu ihren zahlreichen Filmen zählen der Sundance Festival Grand Prize-Gewinner Waiting for the Moon und der Oscar-Nominierte Film Quills. Für ihre Verdienste um das amerikanische Independent-Kino wurde sie mit dem Spirit Award von Film Independent, dem Gotham Award des IFP und dem Camera Award 2019 der Berliner Filmfestspiele ausgezeichnet. Diese Veranstaltung ist Teil der 'Through the Lens of' Reihe, die das Museum 2022 ins Leben gerufen hat. Die hybride Lernreihe wurde entwickelt, um das Publikum einzuladen, historische Ereignisse aus Europas Vergangenheit aus einer anderen Perspektive zu erleben: https://ec.europa.eu/eusurvey/runner/TTLO_Schulberg
Veranstalter : House of European History