3. Juni 2025

Nisei: Die Geschichte der japanisch-amerikanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs kämpften japanisch-amerikanische Soldaten zwei Schlachten gleichzeitig - eine in Übersee und eine gegen die Diskriminierung im eigenen Land. Während sich Tausende dieser jungen Männer freiwillig meldeten, um ihr Leben für die Vereinigten Staaten zu riskieren, waren ihre Familien in Konzentrationslagern inhaftiert, Opfer von Verfolgung, Rassentrennung und Ungerechtigkeit.

Von der Einwanderung zur Ausgrenzung

Die japanische Einwanderung in die USA begann im späten 19. Jahrhundert, als sich viele von ihnen auf der Insel Hawai'i und an der Westküste niederließen. Diese frühen Einwanderer, die als Issei (erste Generation) bekannt sind, kamen vor allem, um auf Zuckerplantagen zu arbeiten, und bildeten trotz harter Diskriminierung eng verbundene Gemeinschaften. Ihre in den Vereinigten Staaten geborenen Kinder wurden Nisei (Japanische Amerikaner der zweiten Generation) genannt und waren von Geburt an amerikanische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger.

Trotz ihres Beitrags zur US-amerikanischen Gesellschaft sahen sich die japanischen Amerikaner mit ausgrenzenden Gesetzen konfrontiert, die ihnen den Besitz von Land untersagten, den Issei die Staatsbürgerschaft verweigerten und sogar interethnische Eheschließungen verboten. Die Verdächtigungen gegen japanische Amerikanerinnen und Amerikaner erreichten ihren Höhepunkt nach dem Angriff auf den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor, der am 7. Dezember 1941 von der Luftwaffe des Japanischen Kaiserreichs durchgeführt wurde.

Executive Order 9066 und Inhaftierung

Im Februar 1942 unterzeichnete Präsident Franklin D. Roosevelt die Executive Order 9066, mit der rund 120 000 japanische Amerikanerinnen und Amerikaner - viele von ihnen mit US-Staatsbürgerschaft - zwangsweise aus ihren Häusern in Konzentrationslager gebracht wurden. Die Familien lebten unter unmenschlichen Bedingungen, umgeben von Wachen und Stacheldraht. Viele verloren ihr Zuhause, ihre Arbeit und ihre Würde. Die Regierung bezeichnete die Lager als "Umsiedlungszentren" und verbarg die Ungerechtigkeit hinter Euphemismen.

Kämpfen für ein Land, das sie inhaftiert hat

Trotz ihrer Behandlung dienten über 33.000 japanische Amerikaner im US-Militär. Das 100. U.S.-Infanteriebatallion und das 442. Regimental Combat Team kämpften in Italien, Frankreich und Deutschland und trugen zu den alliierten Bemühungen um die Befreiung Europas bei. Zu ihren Einsätzen gehörten die Durchbrechung der deutschen Gotenstellung in Italien und die Rettung des "verlorenen Bataillons" in Frankreich. Bei der Rettung von etwas mehr als 200 dieser Soldaten in den Vogesen im Nordosten Frankreichs wurden mehr als 30 Männer getötet und viele weitere verwundet. Am Ende des Feldzugs zählte das 442. Regiment mehr als 800 Tote.

Im Pazifik und in Asien spielte der militärische Nachrichtendienst der USA (Military Intelligence Service, kurz MIS) eine wichtige, aber geheime Rolle. Japanisch-amerikanische Linguisten übersetzten Dokumente, verhörten Gefangene und spielten eine entscheidende Rolle bei den US-Kriegsanstrengungen im Pazifik. Ihre Arbeit in der Nachkriegszeit während der alliierten Besetzung Japans (2. September 1945 bis 28. April 1952) trug zum Wiederaufbau des Landes und zur Förderung der amerikanisch-japanischen Beziehungen bei.

Die sich verändernden Rollen der Frauen

Auch japanisch-amerikanische Frauen trugen zu den Kriegsanstrengungen bei. Obwohl sie vom Kampf ausgeschlossen waren, dienten einige von ihnen im U.S. Women's Army Corps (WAC) und dem Army Nurse Corps. Andere unterstützten den Krieg von den Lagern aus oder siedelten um, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Der Krieg erzwang eine Verschiebung der traditionellen Geschlechterrollen und eröffnete neue Bildungs- und Karrieremöglichkeiten für Frauen.

Die Nachkriegszeit

Nach ihrer Rückkehr in die Heimat waren viele Nisei-Veteranen weiterhin mit Rassismus, Vandalismus und Ausgrenzung konfrontiert. Doch ihr Dienst trug dazu bei, die ethnischen Vorurteile zu überwinden. Im Jahr 1952 erhielten die Issei schließlich das Recht, US-Bürgerinnen und Bürger zu werden. Später, im Jahr 1988, entschuldigte sich die US-Regierung offiziell und zahlte Reparationszahlungen an die Überlebenden der amerikanischen Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg. Nach dem 11. September 2001 gehörten japanische Amerikaner zu den ersten, die sich gegen die Diskriminierung von muslimischen und arabischen Amerikanern aussprachen und schworen, dass sich die Ungerechtigkeiten des Zweiten Weltkriegs niemals wiederholen würden.

Zusammen mit dem 100. Infanteriebatallion wurde das 442. Regimental Combat Team aufgrund des Umfangs ihrer Tätigkeiten und der Dauer der Dienstzeit zur meistausgezeichneten Einheit in der Geschichte des US-Militärs - ein Zeugnis für den Mut und die Hingabe dieser Soldaten trotz der Diskriminierung, die sie ertragen mussten.

Quellen:

Geschichte in einer Minute - Go For Broke

Japanische Amerikaner im Militär während des Zweiten Weltkriegs | Densho Encyclopedia

Nisei Legacy Tours - Home - Folgen Sie dem "Go for Broke"-Geist

Veteranen des 100. Infanterie-Bataillons (Club 100) | Honolulu, Hawai'i

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